JÜDISCHE ERINNERUNGSSTÄTTE IM RAHMEN DES NEUBAUS DER EUROPÄISCHEN ZENTRALBANK (EZB) IN FRANKFURT

Er­neue­rung ei­nes his­to­ri­schen Fußgängerstegs

PROJEKTBEISPIELE: BRÜCKENBAU

Im Rah­men des Neu­baus der Eu­ro­päi­schen Zen­tral­bank ent­stand auf dem Ge­län­de der ehe­ma­li­gen Frank­fur­ter Groß­markt­hal­le ei­ne Er­in­ne­rungs­stät­te zum Ge­den­ken an die zwi­schen 1941 und 1945 durch die Na­tio­nal­so­zia­lis­ten in Mas­sen­ver­nich­tungs­la­gern de­por­tier­ten Ju­den. Der Fuß­gän­ger­steg wur­de von den An­ge­hö­ri­gen der De­por­tier­ten für den Ab­schied, aber auch von Schau­lus­ti­gen zur Be­ob­ach­tung des Ge­sche­hens ge­nutzt.  Er ver­läuft in di­rek­ter Nä­he par­al­lel zu ei­ner 1915 er­bau­ten Bo­gen­brü­cke der Deut­schen Bahn AG.

Ein we­sent­li­cher Aspekt des ar­chi­tek­to­ni­schen Ent­wurfs be­stand in der be­wuss­ten Er­hal­tung der vor­han­de­nen Bau­sub­stanz mit ab­les­ba­ren Spu­ren der Zeit. Dem­nach wur­den ab­ge­bro­che­ne und neu er­rich­te­te Bau­tei­le an­hand ei­ner Ober­flä­chen­be­hand­lung der­art be­ar­bei­tet, dass sich mit den üb­ri­gen sa­nier­ten Flä­chen ein ein­heit­li­cher op­ti­scher Ein­druck ergab.

Der Über­bau wur­de als ein­fel­d­ri­ger Stahl­be­ton­rah­men mit ei­nem Quer­schnitt kon­zi­piert, wel­cher der ur­sprüng­li­chen Kon­tur fol­gend als Trog-Hohl­kas­ten-Quer­schnitt aus­ge­bil­det wur­de. Der Über­bau und die Wi­der­la­ger­schei­ben sind mo­no­li­thisch ver­bun­den, wo­bei der Über­bau die Ein­wir­kun­gen auf­grund der ge­gen­über der Wi­der­la­ger­wand deut­lich grö­ße­ren Quer­schnitts­hö­he im We­sent­li­chen als ein­fel­d­ri­ger Stahl­be­ton­bal­ken abträgt.

DATEN, ZAHLEN, FAKTEN

Un­se­re Leistungen:
Ent­wurfs- und Aus­füh­rungs­pla­nung des Er­satz­neu­baus der Fußgängerbrücke
Ob­jekt­pla­nung: HOAI-LPH 1–3
Trag­werks­pla­nung: HOAI-LPH 2–5
Er­tüch­ti­gung der an­gren­zen­den Treppenbereiche
Auf­trag­ge­ber:
Kul­tur­amt der Stadt Frank­furt am Main
Ar­chi­tekt:
Katz­Kai­ser, Köln/Darmstadt
Auf­trag­neh­mer:
Fa. Na­gel­schnei­der, München
Spann­wei­ten:
L = 19,90 m
Bau­zeit:
2013 bis 2015